Wir starten die Rundwanderung in Justingen an der St. Oswald Kirche. Am Info-Point wird die Route und die Sehenswürdigkeiten sehr gut erklärt. Wir erfahren wie das erste Albwasser-Pumpwerk geplant und realisiert wurde.

Der Weg führt zuerst über offenes Feld, am Waldrand entlang um dann ins Schmiechtal abzufallen. Die Sonne scheint durch den kahlen Winterwald, wir genießen die Stille und Einsamkeit.









In Teuringshofen besuchen wir das alte Pumpwerk (im Winter geschlossen). Entlang der Schmiech sehen wir die Spuren eines Bibers, leider ohne Sichtung.






Der nächste Stop ist das alte Mühlrad aus dem Jahr 1911.


Weiter Fluss aufwärts kommen wir zum „Hohler Fels“ (nicht zu verwechseln mit dem „Hohle Fels“ bei Schelklingen). Leider ist er eingezäunt, sodass wir ihn nicht erkunden können.



In Hütten ist das Biosphären Zentrum (im Winter geschlossen) mit Schautafeln und Bänken. Wir machen eine kurze Rast. Weiter geht’s durch den malerischen Ort zur Bärenschlucht.


Mein Highlight des Tags, die wildromantische Schlucht ist mit Moosen überwachsen. Wir finden den seltenen purpurroten Becherling, Felsformationen, Fledermaushöhlen ein Naturparadies.











Nun steigt der Weg an bis zur Schloss Ruine Justingen. Von dieser sind noch einige Mauerreste erhalten. Verschiedene Schautafeln geben Auskunft über vergangene Ereignisse.






Wir machen noch einen Abstecher zum „Sandburren“ dem alten Wasserbehälter. Vor dort aus können wir die Alpen in der untergehenden Sonne sehen, sogar die Zugspitze. Ich habe die App „PeakFinder“ sie visualisiert die Berggipfel am Horizont.


Der letzte Stop ist die kleine Justinger Kapelle. Von ihr ist es nicht mehr weit zum Ausganspunkt den wir im letzten Tageslicht erreichen.


13,6 km, 315 HM, 5 h mit Stops
Liebe Grüße und ganz viel Spirit beim Wandern und Entdecken! Sabine und Ralf.
Wasserversorgung: Seit Jahrhunderten war die Schwäbische Alb ein Wassernotstandsgebiet und es brauchte den innovativen Baurat Karl Ehmann, der vor über 140 Jahren die zündende Idee hatte, das kostbare Wasser auf die Hochfläche zu pumpen. Eine Vorreiterrolle spielten dann aber die Gemeinden Justingen, Ingstetten und Hausen o.U., die 1869 dem Bau der ersten „Albgruppe“ bei Schelklingen zustimmten, die 1320 Einwohner versorgen sollte. Der Justinger Schultheiß Anton Fischer, der als Tierarzt die Zusammenhänge zwischen dem unreinen Wasser und verschiedenen Krankheiten erkannt hatte, befürwortete den Bau. Baubeginn war im Mai 1870. Bereits am 18. Februar 1871 floss dann „unter wahrem Festjubel der Bevölkerung das herrlichste Wasser aus einer Zahl von stattlichen Brunnenröhren“. Diese spätere Gruppe VIII pumpte von Teuringshofen aus das Wasser der Schmiech in einen Druckbehälter bei Justingen. Ein Wasserrad mit einem Durchmesser von 5,8 Metern trieb dabei zwei Kolbenpumpen an. Diese erste Pumpstation der Albwasserversorgung ist heute ein technisches Baudenkmal.
Schloss Hohenjustingen Eines der sichtbarsten Wahrzeichen ist der Schlossfelsen oberhalb von Hütten. Auf ihm thronte die Burg und das spätere Schloss Hohenjustingen. Heute sind noch die Reste des ehemaligen Schlosses der Justinger Reichsherrschaft zu sehen. Genauere Informationen zur Anlage zeigen Schautafeln. Der Schlosskeller wurde 2005–2014 samt seinen „Schlossmauern“ in Stand gesetzt. Aus dem Jahr 1090 liegt die erste urkundliche Erwähnung einer Adelsfamilie aus Justingen vor.
sabine und Finn 28. Januar 2024
Eine tolle Wanderung vorallem erfährt man wie die Leute von der Schwäbischen zu Ihrem Wasser kamen und das schon 1871.