Heute brechen wir wieder auf zu einer spannenden Wanderung im idyllischen Lautertal. Der großzügige Wanderparkplatz in Buttenhausen empfängt uns, es gibt auch ein öffentliches WC in der Nähe.
Wir überqueren die plätschernde Lauter und folgen dem Weg, der uns direkt am Ufer entlangführt. Bald schon passieren wir einen liebevoll gestalteten Spielplatz, der mit seiner Liegewiese und den Grillmöglichkeiten geradezu einlädt, hier ein kleines Picknick zu planen.
Doch unser Weg führt uns weiter, hinein in den dichten Wald, wo der Pfad allmählich steiler wird. Der Aufstieg ist anstrengend, aber die Geräuschkulisse, der zwitschernden Vögel und das Summen der Insekten, macht jede Anstrengung vergessen.
Der schmale Pfad wird zunehmend abenteuerlicher, mein mutiger Weggefährte bahnt uns tapfer den Weg durch dichtes Gestrüpp. Schritt für Schritt kämpfen wir uns voran, doch die Natur fordert uns heraus – Brennnesseln, die bis zur Hüfte reichen, machen das Vorankommen in kurzen Hosen zu einem echten Test.
Endlich erreichen wir die Albhochfläche beim Schachen auf 795 Metern. Doch leider bleibt uns die weite Aussicht durch die dichten Bäume verwehrt. Unbeirrt setzen wir unseren Weg fort, vorbei am Pfadfinderzentrum, entlang von Feldrändern bis zum Fladhof.
Die Landschaft die uns umgibt, ist atemberaubend: Blühende Felder und sattgrüne Wälder wechseln sich ab und machen jeden Schritt zu einem visuellen Genuss.
Unser Weg führt uns weiter nach Eglingen, ein charmantes Dorf, das wir nach kurzer Zeit durchqueren, um bald darauf die Reste der uralten Ruine Blankenstein zu erreichen.
Der imposante Wehrturm trotzt der Zeit und erzählt von längst vergangenen Epochen.
Doch das Abenteuer ist noch nicht vorbei – nun heißt es, den versteckten Pfad zurückzufinden. Nach einigem Suchen entdecken wir schließlich am Waldrand den schmalen Abstieg, der uns hinunter ins Lautertal nach Wasserstetten führt.
Hier entdecken wir ein Stück Geschichte: Einst gab es hier eine Schafwaschstation.
Der Rückweg ist ebenso bezaubernd wie der Hinweg. Die Lauter windet sich malerisch durch die Landschaft, und wir folgen ihrem Verlauf, bis wir schließlich wieder am Ausgangspunkt ankommen.
11,6 km, 240 HM, 4 h mit Stops
Liebe Grüße und ganz viel Spirit beim Wandern und Entdecken! Sabine und Ralf.
Ruine Blankenstein: Die Burg wurde von den Herren von Blankenstein im 12. Jahrhundert erbaut; 1182 wird Bertold von Blankenstein in einer Urkunde erwähnt. Die Burg war im Besitz der Edelfreien von Dapfen und der Grafen von Württemberg. Um 1442 ist die Burg verfallen. 1977 wurde der Rest des Bergfrieds gesichert.
Schafwäsche: Auch heute noch wohnt und arbeitet das Schäferehepaar Mackensen in Wasserstetten. Die beiden Schäfer halten eine alte und nützliche Tradion aufrecht. Bewahren doch die über die Albhochflächen ziehenden Schafsherden das Aussehen der Kulturlandschaft der schwäbische Alb. Damals wie heute bedeutet das Schäferleben eine entbehrungsreiche aber befriedigende Arbeit. Die Schafwäsche, wie seit 1837 in Wasserstetten als Handwerk betrieben und bis weit hinaus ins Land bekannt. Vor allem wegen des wohltuenden Wassers der Lauter für die Schafwolle, wie es heißt. Die Pelze der Merinos sollen, rückengewaschen, noch mehr Wert gehabt haben, als die der sonst irgendwo im Land gebadeten Schafe.