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Gradwanderung von Bad Kötztingen nach Arrach

Heute planen wir eine Streckenwanderung. Dazu nehmen wir den Zug von Arrach nach Zellertal. Dank der Bayernwald Card ist die Zugfahrt kostenfrei.

Unsere Route führt durch das Wohngebiet Zellertal nach Arndorf und weiter nach Reitenstein.

Von dort aus geht es bergauf über weiche Naturpfade nach Waid und immer tiefer in den Wald.

Der Weg ist gut markiert. Ab Reitenberg begegnen uns zahlreiche Wanderer, da dies eine beliebte Route ist.

Wir passieren mehrere Aussichtsfelsen und erreichen schließlich die Räuber Heigl Höhle, die wir natürlich erkunden müssen. Vorbei an imposanten Granitfelsen besteigen wir den Kreuzfelsen, dessen Gipfelkreuz weithin sichtbar ist. Ein kurzes Stück des weiteren Weges ist mit einem Seil gesichert, daher ist etwas Schwindelfreiheit von Vorteil.

Wir setzen unseren Weg entlang des breiten Grats fort zum Mittagsstein-Denkmal und zur Krötztinger Hütte, die gut besucht ist. Bei einer Vesper genießen wir den Blick über den dichten Wald.

Weiter geht es entlang des Grats zum Steinbühler Gesenk und den Rauchröhren.

Die Röhren können über zwei Wege begangen werden; wir entscheiden uns für den schwierigeren. Nach kurzem Klettern über die Granitfelsen haben wir diesen Abschnitt geschafft. Danach beobachten wir an einer steilen Wand einige Kletterer, die ihr Können zeigen.

Der letzte Gipfel ruft und wir machen uns auf zum großen Riedelstein. Der felsige Gipfel des großen Riedelsteins wird von einem steinernen Denkmal geschmückt, das 1909 zu Ehren des Heimatdichters Maximilian Schmid errichtet wurde.

Nun geht es nur noch bergab, und zwar steil, da die Wegeführung geändert wurde. Leider haben wir unsere Stöcke nicht mitgenommen, jetzt hätten wir sie gebraucht.

Der Weg durch Arrach ist nicht gut beschildert, daher laufen wir durch einen Bauernhof und machen einen Umweg zum Bahnhof.

Die Wanderung hat uns beiden sehr gut gefallen. Viel Spaß beim Nachwandern!

16,4 km, 900 HM, 7 h mit Stops

Liebe Grüße und ganz viel Spirit beim Wandern und Entdecken! Sabine und Ralf.

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Der Räuber Heigl – Robin Hood aus dem Bayerischen Wald

Der Wind pfeift, es ist kalt. Über Stock und Stein geht es dahin. Und wenn man nicht genau aufpasst, dann sieht man sie gar nicht, diese schaurige, feuchtdunkle Höhle im schroffen Fels, im tiefgrüngrauen Wald. In dieser Höhle, nicht weit vom Kaitersberg, hat der Räuber Heigl gehaust; im Nichts zwischen Arnbruck und Kötzting. Über 150 Jahre ist das her. Oft hat er mit der Obrigkeit einen rechten Schabernack getrieben und die Gendarmen nur so an der Nase herumgeführt. Und weil er, so sagt man, nur die reichen Bauern und Pfarrer ausgeraubt hat und mit den Ärmsten der Armen seine Beute geteilt hat, die ihn dafür oft geschützt und versteckt haben, war er für die Leute ein richtiger Robin Hood, ein Volksheld. Freilich, man hat ihm auch viel angedichtet. Immer, wenn irgendwas zwischen Arber, Lusen und Brotjackl passiert ist, dann hat es geheißen: „Ja, des is der Heigl gwen!“ Die meisten seiner Raubzüge unternimmt er zusammen mit seiner Geliebten und Gefährtin Therese Pritzl, der Roten Res. Eines Nachts im Juni 1853 werden die beiden gesehen. Ein Bauer verrät sie an die Gendarmen. Schließlich winken 200 Gulden Belohnung, heute etwa 2000 €. Alle machen sich auf den Weg. Sie wollen schon murrend heimkehren, da entdecken sie eine tief im Dickicht verborgene Felshöhle. Aber der Räuber und seine Geliebte fliehen. Es hilft nichts, der ganze Berg ist umstellt und am Ende müssen sich die beiden ergeben. Sie werden in Eisen gelegt und nach Straubing gebracht. Dort findet ein Jahr später der Prozess statt. Von weit und fern aus dem ganzen Bayerischen Wald strömen die Menschen herbei um sagen zu können, sie waren dabei, wie sie den Räuber Heigl zum Tode verurteilt haben. Seine Geliebte, die rote Res, verurteilt der Richter zu zehn Monaten Zwangsarbeit. Doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. König Max II gibt Heigls Gnadengesuch statt. Heigl muss lebenslang ins Gefängnis. Dort wird er wegen guter Führung und seinem vorbildlichen Verhalten Aufpasser. Und das wird sein Verhängnis. Eines Tages erschlagen ihn zwei Häftlinge hinterrücks. Noch heute wohnen Nachfahren des Räubers rund um den Kaitersberg. Seine Kinder hat Heigl, kaum waren sie geboren, in die Obhut von Bauern unweit seines Unterschlupfs gegeben.

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